Dr. Alexandra Kurth sprach auf dem Alternativen Dies Universitatis (AlDi) am 17.10.2013 über Geschlechterverhältnisse und studentische Verbindungen.
Studentenverbindungen sind — traditionell ausschließlich und noch heute in der übergroßen Mehrheit — Männerbünde. Inzwischen haben sich einzelne Korporationen für Frauen geöffnet und einige wenige Damenverbindungen wurden gegründet. Dennoch wird der Anteil weiblicher Mitglieder von studentischen Verbindungen auf ungefähr 1 bis 5 Prozent geschätzt.
Studentenverbindungen stellen somit eine der letzten Bastionen männerbündischer gesellschaftlicher Institutionen dar. Sie sind Orte der männlichen Elitebildung und tragen so dazu bei, die gesellschaftliche Männerdominanz und realen gesellschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufrecht zu erhalten.
Gleichzeitig reproduzieren sie essentialistische Vorstellungen von Zweigeschlechtlichkeit und der ihr innewohnenden Hierarchie zwischen Mann und Frau.
Sexismus — d.h. (benachteiligende) Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund des wahrgenommenen Geschlechts — ist selbstredend kein alleiniges Merkmal von Korporationen, vielmehr ist die gesamte Gesellschaft von vielfältigen Unterdrückungsverhältnissen durchwoben (u.a. Klassismus, Rassismus, Sexismus). Allerdings werden aktuelle sowie historische Strukturen und Begründungsmuster für sexistische und homophobe Ausschlüsse in Studentenverbindungen besonders deutlich. Wie in einem Brennglas werden tief verwurzelte gesellschaftliche Probleme hier in gebündelter, gleichwohl verzerrter Form vergrößert sichtbar, sodass ihre Analyse auch den Blick außerhalb des korporatistischen Mikrokosmos zu schärfen vermag.
live: 15.07.2013 Wdh.: 22.07.2013 im Studio: Fabian
„Nichtwähler in Deutschland“ – eine Studie der Friedrich Ebert-Stiftung
Im September ist Bundestagswahl und der Wahlkampf ist ist eröffnet. Dabei werben die Parteien nicht nur um die Stimmen der Stamm- und WechselwählerInnen, sondern es geht ihnen auch um die Stimmen, die immer seltener abgegeben werden – um die der NichtwählerInnen.
Seit Jahren nimmt die Wahlbeteiligung in Deutschland ab. Und das auf allen Ebenen. Es gibt verschiedene Theorien warum Menschen nicht zur Wahl gehen: entweder weil sie mit der Politik zufrieden sind oder weil sie es nicht sind, aus Protest also. Immer wieder hört man auch das Stichwort Politikverdrossenheit aus der heraus Menschen auf Grund von Resignation und Desinteresse nicht zur Wahl gehen. Die Frage, wie man die Menschen zur Wahl motivieren kann wird immer wichtiger. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Legitimität der Demokratie in Gefahr ist, wenn sie doch von immer weniger Menschen mitgetragen wird. Die Parteien reagieren darauf mit verschiedenen Lösungsansätzen – die SPD zum Beispiel mit persönlichen Hausbesuchen. Eine aktuelle Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert Stiftung hat sich mit den Hintergründen des Nichtwählens beschäftigt. Dr. Dietmar Molthagen ist Mitherausgeber der Studie. Unsere Kollegen vom freien Radio Corax aus Halle haben mit ihm über die Gründe und Auswirkungen des Nichtwählens gesprochen. Zu Beginn des Interviews stand die Frage mit welcher Fragestellung und wie die Daten der Studie erhoben wurden.
Die fiktive Bürgerinitiave „Endlager Suhl“
Atommüll endlagern? Vor unserer Haustür? Und damit auch noch Arbeitsplätze schaffen? Na aber gerne doch!
Eine Kampagne der Bürgerinitiative „Endlager Suhl“, angeführt von einem gewissen Michael Schludaj, hat in den letzten Tagen für einige Aufregung gesorgt. Im Internet häuften sich bitterböse Kommentare und der Bürgermeister der Stadt Suhl ist so sauer, dass er rechtliche Schritte gegen die Urheber der Kampagne prüfen lässt. Doch einen Micheal Schludaj gibt es nicht. Ebensowenig wie eine Bürgerinitiative „Endlager Suhl“. Hinter der ganzen Aktion steckt nichts weiter als ein raffiniert angelegtes Projekt im Rahmen einer Bachelorarbeit. Und dahinter wiederum steckt Christoph Hubrich, ein Student im Fach „Visuelle Kommunikation“ an der Bauhaus Universität Weimar.
Unsere Kollegen vom Radio F.R.E.I. haben mit ihm über seine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Aktion gesprochen.
Rechte Freakshow
Für seine Fans ist er das kürzeste Volksfest Deutschlands. Für seine Gegner ist er schlicht ein Burschenschaftsfest. Nachdem er letztes Jahr von der Stadt nicht genehmigt wurde, ist er dieses Jahr dank der Verwaltungsgerichte in Gießen und Kassel zurück: Der immer am ersten Julisonntag von 11 bis 14 Uhr die kleine Uni-Stadt Marburg heimsuchende Marktfrühschoppen. Mit dem „Event“ ist auch der Protest dagegen zurück.
Unsere Kollegen vom freien Radio Unerhört Marburg haben im Vorfeld des „Events“ mit Eva Gottschaldt gesprochen. Sie ist Mitglied des Antifschistischen Ratschlags und der VVN-BdA in Marburg. Beide Organisationen beteiligen sich am Marburger Bündnis gegen rechts, das die Kundgebung gegen den Marktfrühschoppen organisiert hat.
Heute senden wir für Euch nochmal einen Vortrag vom 13. Oktober 2011. Damals war der Verbindungskritiker Jörg Kronauer auf Einladung des Alternativen Dies im Clubhaus zu Gast um v.a. den Erstis eine Vorstellung davon zu vermitteln, was Studentenverbindungen sind und was es daran zu kritisieren gibt.
Hier kann man den Vortrag nochmal komplett nachhören oder auch downloaden. Für die Ausstrahlung am 14. und 21.01.2013 mußten wir ihn auf knapp 60 Minuten zusammenschneiden.
Interview zur Kürzung des Weihnachtsgelds an der Uni-Tübingen
Seit Oktober 2012 kämpft der AK „Studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte“ an der Uni-Tübingen gegen die Kürzung des Weihnachtsgelds für alle HiWis an der Tübinger Uni.
Für die Zukunft wollen die prekär Beschäftigten einen Tarifvertrag für die HiWis in Baden-Württemberg durchsetzen.
Website der Initiative: HiWis an der Uni-Tübingen
Rüstungsatlas Baden-Württemberg
Die Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) hat Mitte August einen Rüstungsatlas für Baden- Württemberg erstellt. Unsere Kollegen vom Freien Radio Dreyeckland Freiburg sprachen mit Andreas Seifert von der IMI. Er informiert uns über die südwestdeutsche Rüstungslandschaft.
Interview zu den außerordentlichen Burschentagen
In Stuttgart Untertürkheim haben sich Ende November Verbindungsstudenten und alte Herren
aus mehreren Burschenschaften zu den „außerordentlichen Burschentagen ihres rechten Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ getroffen.
Im Vorfeld haben unterschiedliche Gruppen zum Protest dagegen aufgerufen.
Unser Kollege Michael von Varnbühler vom freien Radio Wüste Welle aus Tübingen hat im Vorfeld der Veranstaltung mit Timur vom „Freundeskreis Verbindungen auflösen“ gesprochen und wollte von ihm wissen, was eigentlich so
schlimm daran ist, dass sich die Burschenschafter dort treffen.
Gespräch über Burschenschaften
Zu Beginn des Wintersemesters werden sie sich beim „Dies Universitatis“, der offiziellen Begrüßungsveranstaltung für die Erstsemester durch die Uni, wieder in der Neuen Aula vorstellen: Studentenverbindungen.
Neben den „normalen“ Verbindungen gibt es spezielle Arten von Verbindungen, wie etwa Sängerschaften, Turnerschaften und Burschenschaften. Während wohl kaum eine der Verbindungen politisch als besonders progressiv gelten darf, gibt es unter den konservativen Männerbünden aber nochmal besonders reaktionäre Vereinigungen: Die Burschenschaften, von denen einige sogar im Dachverband „DB – Deutsche Burschenschaft“ organisiert sind, die Verbindungen bis ins rechtsradikale Milieu unterhält.
Unsere Kollegen vom Radio Blau aus Leipzig haben am 04. Oktober 2012 mit Tino vom AStA der FU Berlin über Burschenschaften und ihren Einfluss auf die Gesellschaft gesprochen.
Außerordentlicher Burschentag im November in Stuttgart
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Deutsche Burschenschaft vom 23. bis zum 25. November einen außerordentlichen Burschentag in der Sängerhalle in Stuttgart abhalten wird. Unsere Kollegen vom Freien Radio Dreyeckland sprachen hierzu mit Tom Adler, Stadtrat für die Partei die Linke in Stuttgart. Im Interview kündigt er an, dass er das Thema im Stadtrat auf die Tagesordnung setzten wird und fordert von der Stadt Stuttgart ein deutlicheres Bekenntnis gegen Rechtsradikale, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.
Verfasste Studierendenschaft In BW frisch wiedereingeführt – in Sachsen bedroht
In Baden-Württemberg wird die Verfasste Studierendenschaft gerade wieder frisch eingeführt, in Sachsen ist sie schon wieder bedroht. Unsere Kollegen vom Freien Radio Dreyeckland sprachen mit Ullrich Gebler, Geschäftsführer für Lehre und Studium des Studienrat der TU Dresden, über die Änderungen in Sachsen.
Fackelzüge, das Singen von allen drei Strophen der dt. Nationalhymne und haufenweise besoffene Männer sind alle Jahre wieder Phänomene die man beim „Tag der Deutschen Burschenschaft“, der immer um Pfingsten herum in Eisenach stattfindet, beobachten kann. Waren die Burschis letztes Jahr noch durch das öffentlich-Werden der Forderung eines sogenannten Arierparagraphen in den Medien mit negativ-Schlagzeilen präsent, ist in die bürgerliche Presselandschaft weitgehend wieder die übliche stillschweigende Akzeptanz dieser Horte der Reaktion eingekehrt. Dass wir es bei Verbindungen (‚Korporationen‘) im Allgemeinen immer noch mit autoritären, chauvinistischen, sexistischen, häufig rassistischen, antisemitischen und homophoben und fast immer mit – deshalb antifeministischen – elitären, reinen Männerbünden zu tun haben, stört eine Gesellschaft, die die selben ‚-ismen‘ stetig aus ihrer Mitte hervorbringt, sie sogar zur Voraussetzung hat (z.B. sind Nationalismus und Patriotismus Formen des Chauvinismus), selbstredend wenig.
Verbindungen machen sogar ein zur Gesellschaft sehr passendes Angebot: Durch die Affirmation der autoritären Strukturen in den Verbindungen selbst soll man sich darauf vorbereiten in der Hierarchie der Gesellschaft, unter Ausnutzung deren autoritärer Strukturen, mit seinem in der Verbindung „sekundär sozialisierten Charakter“ (nach unten treten, nach oben buckeln) einen möglichst Einkommens- und Prestigeträchtigen Posten zu ergattern und von da aus im Sinne der burschenschaftlichen Ideologien, zusammen mit den Bundesbrüdern, auf die Gesellschaft, von den einflussreichen Posten aus, Einfluss auszuüben.
Eine Gesellschaft, die die Ideologien, die sie selber hervorbringt erstens nicht als solche begreift, zweitens sie in vielerlei Hinsicht legitimiert (indem sie z.B. die Ergebnisse der notwendig Verlierer hervorbringenden Konkurrenz den Verlierern in dieser – in oft sogar biologistischer Weise – selbst anlastet) und drittens die ideologischen Phänomene, die momentan gesetzeswidrig sind, als Ausgeburt eines „kranken“ rechten Randes, der diese angeblich ganz unabhängig von „der demokratischen Mitte der Gesellschaft“ gebähre, in Form einer Nicht-Erklärung (‚Krankheit‘ – woher?, weshalb?, warum?) von sich schiebt, ist selbst Objekt der Kritik. Wenigstens für das Bündnis gegen Burschentage, mit dem wir ein knapp 40 minütiges Interview über das Treffen der Deutschen Burschenschaft am 02. Juni 2012 in Eisenach geführt haben. Es ging um die Kritik an den Burschenschaften im Konkreten, an Verbindungen im Allgemeinen, an deren gesellschaftlichen Gründen und um die Aktionen dagegen.
Am 13. Oktober 2011 war Jörg Kronauer auf Einladung des Alternativen Dies im Clubhaus zu Gast. Da der Verbindungskritiker aufgrund der Sperrung des großen Saals im Clubhaus seinen Vortrag im viel zu kleinen Musikzimmer halten mußte, war der Raum nach kurzer Zeit so voll, dass nicht alle Interessierten einen Sitzplatz bekommen konnten. Das Publikum war – wie immer bei solchen Veranstaltungen – äußerst gemischt. Interessierte Erstsemester waren im Raum, aber auch viele Anhänger der Verbindungsszene sowie natürlich auch Verbindungskritiker aus dem links-alternativen Milieu. Diese sehr heterogene Zusammensetzung des Publikums machte sich auch nach Kronauers Vortrag bei der anschließenden Publikums-Diskussion mit äußerst kontroversen Redebeiträgen sehr deutlich bemerkbar.
Hier gibt es den Vortrag (ohne Diskussion) zum Nachhören oder downloaden.
Bundeswehr an Schulen
Nicht nur in Baden-Württemberg ist es zur Normalität geworden, dass Jugendoffiziere der Bundeswehr an Schulen eingeladen werden um so gezielt um Nachwuchs für die Truppe zu werben.
Jugendoffiziere der Bundeswehr vertreten natürlich eine andere Position zum Thema Friedenspolitik als beispielsweise liberale Politikwissenschaftler oder gar eine Friedensinitiative. Wenn also schon Vertreter der Bundeswehr gewissermaßen als Gast-Lehrer an Schulen den Unterricht mitgestalten dürfen, dann würde man erwarten, dass die Schulen als Kontrast-Programm auch noch andere Gruppen dort zu Wort kommen lassen. Doch das passiert höchstens in Einzelfällen auf die private Initiative einzelner Lehrer hin.
Auch in Sachsen-Anhalt ist die Bundeswehr oft an den Schulen zu Gast um ihre Sicht auf Krieg und Frieden zu bewerben. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt hat sich jetzt deswegen mit einer kleinen Anfrage an die schwarz-rote Landesregierung dort gewandt. Unsere Kollegin vom freien Radio Corax aus Halle hat mit Dr. Claudia Dahlbert telephoniert und sie gefragt: Was wollten Sie mit Ihrer kleinen Anfrage herausfinden?
Alternativer Dies im Clubhaus
Wenn Ihr unsere Live-Sendung am 10. Oktober hört, dann ist heute offiziell der erste Tag des Wintersemesters. Auch wenn die meisten geisteswissenschaflichen Studiengänge erst in einer Woche, so ab dem 17. Oktober richtig losgehen, gibt es doch ein regelmäßiges Event, das schon in der ersten offiziellen Uni-Woche stattfindet. Es ist der Alternative Dies, kurz: AlDi, immer am ersten Donnerstag des Wintersemesters im Clubhaus. Dort können sich die verschiedenen Gruppen an der Uni den neuen Erstsemestern vorstellen um neue Aktive zu gewinnen.
Ich war heute morgen im Clubhaus und hab mich dort mit Timo von der Fachschaften-Vollversammlung unterhalten. Timo hat sich dieses Jahr ein bißchen um die Organisation des AlDi gekümmert und konnte mir sagen, was uns am kommenden Donnerstag erwartet, also am 13. Oktober.
Seit Sonntag hängt übrigens vorne am Clubhaus ein großes Transparent um nochmal Werbung für den Alternativen Dies zu machen.
Methodos – Selbstbestimmt zum Abitur
Methodos ist eine Gruppe die sich aus Schülerinnen und Schülern zusammensetzt, die sich selbstständig auf die externe Abiturprüfung in Baden-Württemberg vorbereiten. Ein wirklich spannendes Interview, das die zukünftigen Abiturienten und -innen im Spannungsgfeld zwischen der Privatisierung von Bildung im Dienste der Elitenförderung zeigt und dem Anspruch, sich auch außerhalb der engen Schranken des staatlichen Systems bilden zu dürfen. Carla, Florian und Theresia waren für das Methodos-Projekt zu Gast bei miro im Morgenradio von Radio Dreyeckland, wo FDP-liberales Neusprech auf progressive Skepsis trifft.
Gleiche Rechte für alle: Auch Jugendliche mit Behinderung sollen eine Ausbildung machen können
Eine Ausbildung sollen alle machen können, auch Jugendliche mit einer Behinderung. Das fordern Schweizer Behindertenorganisationen mit ihrer Petition „Berufsbildung für alle“.
Die Behindertenorganisationen kritisieren darin die Sparübungen des Bundesrates. Denn seit einem Jahr wird die Berufsbildung für Jugendliche mit Behinderung Schritt für Schritt weiter eingeschränkt. Wilma Rall vom schweizer Freien Radio RaBe aus Bern berichtet.
„Landsmannschaften“, „Sängerschaften“, „Burschenschaften“, „Turnerschaften“, „Corps“ und weitere Organisationen lassen sich unter dem Titel „Studentenverbindungen“ zusammenfassen. In Tübingen gibt es mehr als dreißig solcher Verbindungen. Dabei gibt es in Tübingen nur eine „Studentinnenverbindung“: In ca. 90% der Verbindungen in Deutschland werden Frauen konsequent ausgeschlossen. Es sind also größtenteils reine Männerbünde.
In Tübingen treten die Verbindungen vor allem auf zwei Wegen in Erscheinung: Für Zimmersuchende bieten sie Wohnraum, der zum Teil mehr als 50% unter dem normalen Mietpreis liegt und dabei auch noch eine weitaus bessere Lage und (materielle) Ausstattung des Wohnhauses mitbringt. So ist ein 20m²-Zimmer für 130€ mit Garten, Stocherkahn und mehreren Gemeinschaftszimmern keine Seltenheit. Der andere Weg sind die oft mit sexistischen Flyern (nur weibliche Körper räkeln sich halbnackt auf diesen Flyern) beworbenen Verbindungspartys. Dazu sind dann auch Frauen eingeladen, die von den „Bundesbrüdern“ oft auf eine Rolle als „Armschmuck“ reduziert werden, wie uns Verbindungskritiker Lucius Teidelbaum im Interview sagte.
Es klingt schon an, dass wir den Verbindungshäusern trotz ihrer materiellen Vorzüge aufgrund der Art wie dort gelebt und gedacht wird, nicht positiv gegenüberstehen. In dieser Sendung beschäftigen wir uns mit der Kritik an studentischen Verbindungen und wollen Euch gleichzeitig einladen zum AlDi, dem Alternativen Dies Universitatis zu kommen, der sich auf einer Verbindungskritischen Grundlage gebildet hat und am Donnerstag den 14.10.2010 im Clubhaus in der Wilhelmstraße 30 stattfindet.
Themen in der Sendung
In Tübingen steht am Donnerstag den 14.10.2010 der jährlich stattfindene Alternative Dies Universitatis an, der sich explizit gegen Verbindungen ausspricht. Wir sprachen mit unserem Radaktionsmitglied Tobi Kaphegyi darüber, wie und warum dieser Alternative Dies Universitatis zustande kam und weshalb er sich vom regulären Dies Universitatis abgrenzt.
Im letzten Jahr hat Wüste-Welle-Redakteurin Silke sich auf den regulären Dies Universitatis begeben und Interviews mit einigen der dort vertretenen Gruppen geführt. Zwei davon wollen wir hier dokumentieren.
Der Verbindungskritiker Lucius Teidelbaum greift im Interview mit uns einige Punkte wie z.B. den Sexismus der Studentenverbindungen auf und formuliert anhand dieser Ansätze eine Kritik am Verbindungswesen. Teidelbaum wird auch auf dem Alternativen Dies Universitatis am Donnerstag von 16:00 bis 18:00 Uhr einen Vortrag zu diesem Thema halten.
Nicht in der Sendung, weil die Zeit nicht mehr gereicht hat: Hinweis auf ein Buch, das im April dieses Jahres im Unrast-Verlag erschienen ist und das sich als kritische Einführung in das Thema studentische Verbindungen versteht. Hier ein Interview, das Radio Corax mit einem der Autoren führte.
Wenn Ihr Euch ein bisschen näher mit der Kritik an Verbindungen auseinandersetzen wollt, könnt Ihr auch den Reader des AK Clubhausia – dem tübinger Arbeitskreis zur Kritik an studentischen Verbindungen – lesen.