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„Der Reaktion ins Bier spucken” – Aktionstage gegen den 10. Deutschen Akademikertag des CDA/CDK

1. November 2010

Sexismus, elitäres und rechtes Denken, autoritäre Denkmuster und viele weitere Punkte geben Anlass zu Kritik an studentischen (und auch Schüler-) Verbindungen.

Deshalb soll der 10. Deutsche Akademikertag des „Convent Deutscher Corporationsverbände“ und des „Convent Deutscher Akademikerverbände“ am kommenden Wochenende in Frankfurt (Main) nicht unkommentiert/unwidersprochen über die Bühne gehen.

Am 03., 05. und 06. November wird es in Frankfurt und Darmstadt Gegenveranstaltungen gegen den Akademikertag geben. Wir dokumentieren an dieser Stelle den Aufruf mit dem Titel: „Der Reaktion ins Bier spucken – Aktionstage gegen den 10. Deutschen Akademikertag des CDA/CDK“

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Essay: Privatisierung von Bildung

16. Oktober 2010

Für den Sammelband An den Grundpfeilern unserer Zukunft sägen verfasste unser Redaktionsmitglied Tobias Kaphegyi zusammen mit Gunther Quaiser den Beitrag „Privatisierung von Bildung – Ursprung, Besonderheiten und Erscheinungsformen“.

Die Autoren betrachten Bildungsprivatisierung im Kontext mit anderen Arten der Privatisierung und suchen nach Gründen: Das Hauptmotiv kapitalistischen Wirtschaftens, die Profitmaximierung, werde durch alle ökonomischen Theorien außer dem Neoliberalismus gefährdet, weil sie der Auffassung seien, dass zur Behebung kapitalistischer Krisen Einschnitte in Profite nötig seien. Die neoliberale „Mär von der Überlegenheit des Marktes gegenüber dem öffentlichen Sektor“ muss also zur Profitsteigerung in den Köpfen verankert werden.

Man könne eine „doppelte Privatisierung“ des Bildungssystems feststellen, einerseits durch Übernahme von Bildung durch private Träger, andererseits innerhalb der bestehenden öffentlichen Bildungseinrichtungen, etwa durch die Einführung von marktförmigen Strukturen. Das so verstandene „Sprengen der staatlichen Fesseln“ führt der Unterordnung unter die Prinzipien des Marktes.

Kaphegyi und Quaiser wollen mit ihrem Essay einen Beitrag zur Erkenntnis dieser versteckten Privatisierung leisten, es geht ihnen darum, sie „ans Licht zu ziehen, zu analysieren – und zu bekämpfen.“

Im Interview, das auf dem Alternativen Dies 2010 geführt wurde, stellt Tobias Kaphegy unter anderem Bezüge zur Uni Tübingen dar, deren Semestereröffnung für ihn komplett zur Werbeveranstaltung der „Arbeitgeberseite“ geworden ist.

Interview: Privatisierung von Bildung
 

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„An den Grundpfeilern unserer Zukunft sägen – Bildungsausgaben, Öffentliche Haushalte und Schuldenbremse“ wurde herausgegeben von Kai Eicker-Wolf und Ulrich Thöne, umfasst ca. 200 Seiten und kostet 22,80 EUR inklusive MwSt. und Versand. Es erscheint im November 2010.

Frankreich: Nationale Identität und Sicherheitswahn

15. September 2010

Mit dem Einzug von Nicolas Sarkozy in den Elysee-Palast wurde das Thema Sicherheit zur obersten Priorität erklärt. Beispiele, wie sich das in politischem Handeln niederschlägt, sind das Burkaverbot, das Verbot, Symbole der Republik zu beleidigen und in letzter Zeit das Vorgehen gegen Roma, das sogar von deutschen Europaparlamentariern offen als illegal bezeichnet wird. Jan hat darüber in seiner Sendung vom 30.8. berichtet. Diesen Maßnahmen ist gemeinsam, dass diffuse Ängste aufgenommen und zu Gesetzen geformt werden, die nur symbolpolitischen Wert haben. Und während Sicherheitshysterie verbreitet und staatlichen Videoüberwachung ausgebaut wird, werden Stellen bei der Polizei abgebaut.

Debatte über die nationale Identität

Die damit verwandte Debatte über das französische Nationalgefühl wurde natürlich auch an die Schulen getragen: Neue Regelungen schreiben vor, dass Schüler die Marseillaise singen lernen müssen, die Schulen müssen eine Nationalflagge besitzen und die in der französischen Revolution erklärten Menschenrechte werden in jedes Klassenzimmer gehängt. Dort sollen die Schüler dann im Fach »Éducation Civique« die Frage diskutieren, was es bedeutet, Franzose zu sein.

Polizeidienststellen an Schulen

Auch beim Thema Sicherheit hat die Regierung Sarkozy die Schulen entdeckt und findet andere Antworten auf die Probleme, als die Betroffenen es sich wünschen würden. Zum Beispiel beklagen sich Lehrer, dass es an den Schulen zu wenig Pädagogen, Mediatoren und Schulpsychologen gibt, die Konflikte vermeiden und entschärfen helfen. Aber mehr Sicherheit erreicht eine konservative Regierung auch in Frankreich nicht durch Kuschelpädagogik. Stattdessen soll jede Schule nun einen eigenen Ansprechpartner bei der Polizei bekommen. Schulen in Brennpunkten bekommen sogar ein schuleigenes Polizeibüro. Besetzt wird es von einem Angehörigen der Équipe Mobile de Sécuritée, kurz EMS, die sogenannte mobile Sicherheitseinheit, die seit 2009 Schüler an Lycées und Collèges beschützt. Sie ist der Polizei oder Gendarmerie angegliedert.

Bildungsminister Luc Chatel verdeutlicht den neuen Kurs: Am 26.8. sagte er der Tageszeitung Le Figaro: »Schule funktioniert nicht, wenn es keine Autorität gibt. […] Jede Regelverletzung muss bestraft werden.«

Ebenfalls Ende August kündigte Luc Chatel an, dass Schulen künftig in ihren Hausordnungen die Schüler zwingen können, aufzustehen, wenn ein Lehrer den Raum betritt. Geht es nach dem Bildungsminister, müsste also in Zukunft jeder, der unbedacht sitzen bleibt, bestraft werden: Verzeihen darf es der Lehrer dem armen Schüler nicht mehr.

Sippenhaft für Schulschwänzer

Den Eltern von Kindern, die regelmäßig unentschuldigt vom Unterricht fernbleiben, können seit April die Allocations Familiales entzogen werden. Das könnte man mit »Familiengeld« übersetzen; es entspricht dem deutschen Kindergeld, wird aber erst ab dem zweiten Kind bezahlt.
Sobald der Schulschwänzer die Schule wieder regelmäßig besucht, wird auch das Familiengeld wieder ausbezahlt – einschließlich des zurückbehaltenen Betrags. Dies solle bei den Jugendlichen das Verantwortungsbewusstsein, sowie den Respekt vor Regeln und Autoritäten wiederherstellen.

Man müsse diese Plage ausmerzen, erklärt Eric Ciotti, Verfasser des Gesetzestextes. Sie bedrohe nicht nur die Kinder, die nicht zur Schule gehen, sondern die ganze Gesellschaft:

Il faut éradiquer ce fléau qui menace notre jeunesse, c’est une menace pour les enfants qui ne vont pas à l’école, mais aussi une menace pour la société parce qu’un enfant qui n’est pas à l’école, il est dans la rue et donc il est livré à la loi de la rue.

Wer nicht in der Schule sei, sei auf der Straße und dort dem Gesetz der Straße unterworfen.

Nicht nur die problematische Verbindung zwischen Geld und Schule, die das Familiengeld als Bezahlung für den Schulbesuch interpretiert, wird kritisiert. Auch andere Grundgedanken dieses Gesetzes treten zutage: Zum einen das Prinzip »Strafe statt Unterstützung«, denn das Fernbleiben von der Schule ist meist Ausdruck von Druck und Problemen, die das Kind hat und die durch die Bestrafung eher verschärft werden. Zum Anderen das Prinzip Sippenhaft: Bestraft wird nicht nur der Schulschwänzer, sondern auch seine Eltern und Geschwister.

Der schon zitierte Abgeordnete Ciotti schreibt inzwischen an einem neuen Gesetzestext: Wenn minderjährige Delinquenten ihre Strafauflagen nicht erfüllen, sich zum Beispiel ihre Schulnoten nicht verbessern, sollen in Zukunft auch die Eltern bestraft werden können: Mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder 30 000 €.

Weitere Informationen:

Wie geht der Bildungsstreik weiter?

17. August 2010

Wie geht es weiter mit dem Bildungsstreik? Manuel vom vom Bündnis in Freiburg erläutert die Situation des Bildungsstreiks bundesweit und gibt am Beispiel seiner lokalen Gruppe Einblick in den Stand von lokalen Planungen. Nachdem sich 2009 im Sommer 270.000 Menschen an den Protesten beteiligten, blieben die Teilnehmer_innenzahlen dieses Jahr mit ca. 70.000 vergleichsweise niedrig. Die Bildungsstreikenden vermuten, dass eine weitere Großdemonstration die momentane Situation kaum ändern wird. Der Protest weitet sich aber aus. Auf internationaler Ebene koordiniert das International Students Movement die „Global Wave Of Action“ die in den Monaten Oktober und November stattfindet und an der sich der Bildungsstreik mit dezentralen Aktionen in den lokalen Bündnissen beteiligt. Auch an den Krisenprotesten („Wir zahlen nicht für Eure Krise“) werden sich einzelne Bündnisse beteiligen.

 

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Alte Artikel erneuert

20. Juli 2010

Bevor ihr euch über irgendwelche Verwirrungen in euren Podcast-Empfängern wundert: Wir haben ein paar neue Dateien aus grauer Vorzeit hochgeladen, genauer gesagt den Mai 2009 vervollständigt.

Viel Spaß beim Nachhören!

Zulassungsverfahren fürs Wintersemester 2010

13. Juli 2010

(Hintergründe zur Aktuellen Entwicklung in unserem Beitrag zu Entstehung und Sinn von ZVS und Numerus Clausus.)

 

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Die Bewerbungsfristen für einen Studienplatz im Wintersemester endet am 15.7., und es haben sich ein paar Kleinigkeiten geändert. Die Internetseite der ZVS heißt jetzt hochschulSTART.de und bietet Anton und Daisy. Ant-On ist der Antrag Online, die Online-Bewerbung für Studienplätze und Da-I-Sy ist das Daten-Informations-System, mit dem man sich über den aktuellen Stand dieser Bewerbung informieren kann.

Die ZVS selbst ist im Mai zur „Stiftung für Hochschulzulassung“ geworden. Sie übernimmt zunächst die Aufgaben der ehemaligen ZVS. Während allerdings die ZVS die wenigen Studienplätze möglichst transparent und gerecht auf die BewerberInnen verteilen sollte, soll die Stiftung eine Art Service-Dienstleister werden, um das Verfahren zu vereinfachen, das die BewerberInnen und die Hochschulen ansonsten unter sich aushandeln sollen. Die Kultusministerkonferenz erklärt:

Aufgabe der Stiftung ist es, Bewerber bei der Studienplatzwahl und Hochschulen bei der Durchführung der Zulassungsverfahren zu unterstützen. Für die Vermittlung der Bewerber wird die Stiftung als Serviceeinrichtung ein Bewerbungsportal zur Information und Beratung der Studienbewerber, der Aufbereitung der Bewerberdaten, zum Abgleich von Mehrfachzulassungen sowie zur Vermittlung von nichtbesetzten Studienplätzen aufbauen. Die Hochschulen entscheiden darüber, inwieweit sie das Angebot der Stiftung nutzen wollen. Ziel der Einrichtung ist es, die Bewerbungs- und Zulassungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. In den Studiengängen mit bundesweitem NC ( Medizin, Pharmazie und Psychologie, Tiermedizin, Zahnmedizin) übernimmt die Stiftung weiter die Aufgabe, die Studienplätze für das erste Fachsemester nach einem Auswahlverfahren zu vergeben. (Quelle: kmk.org)

Zuletzt war harsche Kritik an der Ineffizienz der aktuellen Zulassungsverfahren zu hören, da laut einem unter Verschluss gehaltenen Bericht der Kultusministerkonferenz im laufenden Semester bundesweit 18.000 Studienplätze unbesetzt geblieben sein sollen. Sven Lehmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert deshalb bundeseinheitliche, verbindliche Gesetze. Die Verantwortlichen wollen dagegen am bisherigen Modell festhalten, das Lehmann als „Studienplatzbörse, an der Studierende auf einen Studienplatz spekulieren können“ (Quelle: studis-online.de und read.me bezeichnet.

Geplant ist statt einer verbindlichen Regelung die Einführung einer neuen Software-Infrastruktur, mit der die Vergabe in Zukunft geregelt werden soll. Bundesbildungsministerin Schavan bleibt in einer Pressemitteilung allerdings vorsorglich im Ungefähren, was die Effizienz des Systems angeht.

Wir haben jetzt die Chance, in Kooperation von Bund, Ländern und Hochschulen ein effizientes Studienplatzvermittlungsverfahren zu schaffen.

Und auch beim Einführungszeitpunkt bleibt Schavan vorsichtig:

Gemeinsam werden wir uns dafür einsetzen, dass das Online-Verfahren zur Studienplatzvergabe ab dem Wintersemester 2011/2012 allen Studienbewerbern in Deutschland zur Verfügung steht. (Quelle: bmbf.de

Vielleicht ist das ja nur gerechtfertigte Vorsicht: Für die Entwicklung der Software ist T-Systems zuständig – da wissen wir nicht nur, dass unsere Daten in guten Händen sind. T-Systems ist ja auch unter anderem bei der Entwicklung der elektronischen Gesundheitskarte durch eine eigenwillige Interpretation der Zeitpläne und Budget-Vorgaben aufgefallen.

SWR-Feature zu Ernst Bloch

6. Juli 2010

Detlef Berentzen im Interview mit Fabian und Thomas

Anlässlich des 125. Geburtstags von Ernst Bloch hat SWR2 am Donnerstag, dem 8. Juli ein Feature gesendet, in dem dem auch Fabian und Thomas vom Bildungsmagazin zu hören sind.

Detlef Berentzen besucht anlässlich des 125. Geburtstags von Ernst Bloch einige der Vielen, die aktuell mit Leben und Philosophie des Hoffnungsträgers umgehen, ihn diskutieren, erforschen, kritisieren, editieren, besingen und von ihm das Denken Richtung Zukunft lernen wollen.

Hier die Ankündigung auf der Seite des Autors: Bloch 125.0 und hier die Programmankündigung beim SWR: Renaissance der Utopien. Zur Aktualität von Ernst Bloch.

Inzwischen kann man die Sendung auch online nachhören und das Skript herunterladen:
Renaissance der Utopien: Zur Aktualität von Ernst Bloch

bundesweite Demo am 30.01.

30. Dezember 2009

Sendung am 23.11.

23. November 2009

Live-Sendung aus dem besetzten Kupferbau

Links zur Sendung:

Erzieherinnen und Erzieher auf der Straße

6. Mai 2009
 

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In fast allen Landeshauptstädten Deutschlands bleiben die Kindertagesstätten

Streik in Stuttgart

Streik in Stuttgart

heute geschlossen. Erzieherinnen und Erzieher befinden sich heute am 06.05.09 im Warnstreik. Sie fordern eine betriebliche Gesundheitsförderung und eine bessere Bezahlung. Ver.di hatte am 05.06.09 für den heutigen Mittwoch bundesweit zum Warnstreik aufgerufen und rechnet mit 14 000 Streikenden. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW hat zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen sein könnten auch Sozialdienste, Heime und Jugendämter. Schwerpunkte des Warnstreiks liegen laut den Gewerkschaften in Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Dortmund, Mainz, hannover, München, Leipzig und Dresden. Es soll Druck auf die kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ausgeübt werden.

Eine Ver.di-Studie hat ergeben, dass sich nur 26% der Beschäftigten in Kitas und Kindertagesstätten in der Lage sehen Ihren Job unter den jetzigen Arbeistbedingungen gesund und zufrieden bis zur Rente durchzuhalten. Nur 13 % gaben an nach einem Arbeitstag nicht unter Kopf- Rücken-, oder anderen Beschwerden zu leiden. Die Arbeitgeber hatten bisher Verhandlungen über einen Gesundheitstarifvertrag, in dem Belastungen festgeschrieben sein sollen abglehnt.

Laut Ver.di verdienen mehr als ein Drittel der Erzieher_innen weniger als 1500€ brutto im Monat. Die Gewerkschaften fordern deshalb auch eine bessere Bezahlung. Die Gewerkschaften hatten die letzten Tarifverhandlungen am 30.04. für gescheitert erklärt. Für den Donnerstag, den 7. Mai wurde eine Urabstimmung unter den Beschäftigten über einen Streik angesetzt. Am 14.05. soll ein Streikfahrplan veröffentlicht werden.

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Für Euch im Studio:

12.05. Julia Reuter & Florentine Fendrich
19.05. Fabian Everding & Markus Jaggo
26.05. Julia Reuter & Florentine Fendrich
02.06. Tobias Kaphegyi

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Donnerstags hört Ihr die Wiederholung um 11 Uhr.

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