HiWis an der Uni Tübingen haben sich zusammengeschlossen um gegen die Streichung des Weihnachtsgelds für Hiwis zu protestieren. Teil des Protests ist auch die Online-Petition, die jeder Angehörige der Universität unterzeichnen kann.
aus der Begründung der Petition an Rektor Engler:
„Die Streichung des Weihnachtsgeldes stellt einen inakzeptablen Rückbau einer bedeutenden Errungenschaft im Arbeitsverhältnis der Hilfskräfte dar. Wir halten es für keinen Zufall, dass über diesen Schritt nur Sie allein entschieden haben, ohne den Dialog mit den Betroffenen oder etwa dem Personalrat zu suchen. Ihnen war vermutlich klar, auf wie wenig Begeisterung Sie damit stoßen würden. Die Einstellung als studentische/wissenschaftliche Hilfskraft stellt für Studierende für viele von uns einen entscheidenden Beitrag zur Finanzierung des Studiums dar. Die Jahressonderzahlung sehen wir in diesem Sinne nicht als „Privileg“, sondern als nicht heraustrennbarer Bestandteil des Lohns. Ihre Streichung ist somit eine deutliche Senkung des Nominallohns.“
Gespräch über Burschenschaften
Zu Beginn des Wintersemesters werden sie sich beim „Dies Universitatis“, der offiziellen Begrüßungsveranstaltung für die Erstsemester durch die Uni, wieder in der Neuen Aula vorstellen: Studentenverbindungen.
Neben den „normalen“ Verbindungen gibt es spezielle Arten von Verbindungen, wie etwa Sängerschaften, Turnerschaften und Burschenschaften. Während wohl kaum eine der Verbindungen politisch als besonders progressiv gelten darf, gibt es unter den konservativen Männerbünden aber nochmal besonders reaktionäre Vereinigungen: Die Burschenschaften, von denen einige sogar im Dachverband „DB – Deutsche Burschenschaft“ organisiert sind, die Verbindungen bis ins rechtsradikale Milieu unterhält.
Unsere Kollegen vom Radio Blau aus Leipzig haben am 04. Oktober 2012 mit Tino vom AStA der FU Berlin über Burschenschaften und ihren Einfluss auf die Gesellschaft gesprochen.
Außerordentlicher Burschentag im November in Stuttgart
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Deutsche Burschenschaft vom 23. bis zum 25. November einen außerordentlichen Burschentag in der Sängerhalle in Stuttgart abhalten wird. Unsere Kollegen vom Freien Radio Dreyeckland sprachen hierzu mit Tom Adler, Stadtrat für die Partei die Linke in Stuttgart. Im Interview kündigt er an, dass er das Thema im Stadtrat auf die Tagesordnung setzten wird und fordert von der Stadt Stuttgart ein deutlicheres Bekenntnis gegen Rechtsradikale, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.
Verfasste Studierendenschaft In BW frisch wiedereingeführt – in Sachsen bedroht
In Baden-Württemberg wird die Verfasste Studierendenschaft gerade wieder frisch eingeführt, in Sachsen ist sie schon wieder bedroht. Unsere Kollegen vom Freien Radio Dreyeckland sprachen mit Ullrich Gebler, Geschäftsführer für Lehre und Studium des Studienrat der TU Dresden, über die Änderungen in Sachsen.
Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer – und die Schuldigen sind schnell ausgemacht: Es sind die Unternehmen, die Niedriglöhne zahlen; es ist der Staat, der Sozialleistungen streicht, oder einfach die Globalisierung. Der neue OECD-Bericht zur Bildung zeigt, dass es vor allem eine Institution gibt, die dafür sorgt, dass die Gesellschaft auseinanderdriftet: die Hochschule.
Nachdem wir es schon lange online stellen wollten, hier nun endlich der Mitschnitt vom Kupferbau-Podium am 7. Juli 2012 zum Thema Protestkultur mit Gregor Gysi.
Da die Redner keine große Mikrophon-Disziplin hatten, die Mikros aber auch keine besonderes gute Qualität geliefert haben, ist es hier und da mal lauter und mal leiser. Bevor es gar nicht mehr online kommt, nun lieber so. Ein paar Lautstärke-Angleichungen haben wir aber schon vorgenommen.
Studio-Gespräch mit Kim Dienelt (Fachschaft Philosphie) und Pia Kramer (Fachschaft WiWi) von der Fachschaften-Vollversammlung über die Gremien-Wahlen der Uni-Tübingen am 3. und 4. Juli 2012.
Was das für Gremien sind die da gewählt werden und welche Aufgaben sie haben, aber auch welche Listen für die Wahl zur Verfügung stehen, darüber haben wir mit den beiden eine Stunde lang gesprochen. Hier nun das Gespräch ohne Musik und ohne Veranstaltungshinweise zum Download:
Dieser Mitschnitt ist am 4. und 11. Juni um 17 Uhr anstelle einer regulären Sendung zu hören.
Der Hauptgrund für Exklusion im Kapitalismus ist Arbeitslosigkeit und damit einhergehende Armut und psychische Folgeprobleme. So wie alle etablierten Parteien unsere momentane Situation durch „Wirtschaftswachstum“ verbessern wollen, wollen sie neuerdings Exklusion durch „lebenslänglich“… äh sorry, „lebenslanges Lernen“ verbessern. Denn wir befänden uns im Übergang zur „Wissensgesellschaft“.
Welche ökonomischen Theorien und aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Forschungen stecken hinter diesem neuen, ökonomischen Lob der Bildung? Was steckt empirisch hinter der neuen Forschung an der klassischen Rolle von Bildung in Bezug auf gesellschaftliche Ungleichheit? Ist Bildung wirklich ein Patentrezept gegen Armut und Exklusion?
Sollten wir diesem neu etablierten „Inklusionsregime“ durch Bildung, subversiv entgegenwirken. Wie könnte das gehen?
Fackelzüge, das Singen von allen drei Strophen der dt. Nationalhymne und haufenweise besoffene Männer sind alle Jahre wieder Phänomene die man beim „Tag der Deutschen Burschenschaft“, der immer um Pfingsten herum in Eisenach stattfindet, beobachten kann. Waren die Burschis letztes Jahr noch durch das öffentlich-Werden der Forderung eines sogenannten Arierparagraphen in den Medien mit negativ-Schlagzeilen präsent, ist in die bürgerliche Presselandschaft weitgehend wieder die übliche stillschweigende Akzeptanz dieser Horte der Reaktion eingekehrt. Dass wir es bei Verbindungen (‚Korporationen‘) im Allgemeinen immer noch mit autoritären, chauvinistischen, sexistischen, häufig rassistischen, antisemitischen und homophoben und fast immer mit – deshalb antifeministischen – elitären, reinen Männerbünden zu tun haben, stört eine Gesellschaft, die die selben ‚-ismen‘ stetig aus ihrer Mitte hervorbringt, sie sogar zur Voraussetzung hat (z.B. sind Nationalismus und Patriotismus Formen des Chauvinismus), selbstredend wenig.
Verbindungen machen sogar ein zur Gesellschaft sehr passendes Angebot: Durch die Affirmation der autoritären Strukturen in den Verbindungen selbst soll man sich darauf vorbereiten in der Hierarchie der Gesellschaft, unter Ausnutzung deren autoritärer Strukturen, mit seinem in der Verbindung „sekundär sozialisierten Charakter“ (nach unten treten, nach oben buckeln) einen möglichst Einkommens- und Prestigeträchtigen Posten zu ergattern und von da aus im Sinne der burschenschaftlichen Ideologien, zusammen mit den Bundesbrüdern, auf die Gesellschaft, von den einflussreichen Posten aus, Einfluss auszuüben.
Eine Gesellschaft, die die Ideologien, die sie selber hervorbringt erstens nicht als solche begreift, zweitens sie in vielerlei Hinsicht legitimiert (indem sie z.B. die Ergebnisse der notwendig Verlierer hervorbringenden Konkurrenz den Verlierern in dieser – in oft sogar biologistischer Weise – selbst anlastet) und drittens die ideologischen Phänomene, die momentan gesetzeswidrig sind, als Ausgeburt eines „kranken“ rechten Randes, der diese angeblich ganz unabhängig von „der demokratischen Mitte der Gesellschaft“ gebähre, in Form einer Nicht-Erklärung (‚Krankheit‘ – woher?, weshalb?, warum?) von sich schiebt, ist selbst Objekt der Kritik. Wenigstens für das Bündnis gegen Burschentage, mit dem wir ein knapp 40 minütiges Interview über das Treffen der Deutschen Burschenschaft am 02. Juni 2012 in Eisenach geführt haben. Es ging um die Kritik an den Burschenschaften im Konkreten, an Verbindungen im Allgemeinen, an deren gesellschaftlichen Gründen und um die Aktionen dagegen.