Der Alternative Dies (AlDi) ist die studentische Ergänzung und/oder Gegenveranstaltung zum Dies Universitatis, der offiziellen Semestereröffnung der Universität Tübingen. Wir haben am 14.10.2010 zwischen 16 und 18 Uhr direkt von dort gesendet. Vielen Dank an das Infomagazin und Greenpeace Radio, dass sie uns ihre Sendezeit überlassen haben.
Der Hauptteil der Sendung bestand natürlich aus Eindrücken vom AlDi, mit Interviews von VertreterInnen der zahlreichen Infostände, geführt von Silke Bauer, Jürgen Eichenbrenner und Miri Watson.
AlDi-Infostände, Teil 1: Arbeiterkind.de, Juso-Hochschulgruppe, Studieren ohne Grenzen und Greenpeace.
Für den Sammelband An den Grundpfeilern unserer Zukunft sägen verfasste unser Redaktionsmitglied Tobias Kaphegyi zusammen mit Gunther Quaiser den Beitrag „Privatisierung von Bildung – Ursprung, Besonderheiten und Erscheinungsformen“.
Die Autoren betrachten Bildungsprivatisierung im Kontext mit anderen Arten der Privatisierung und suchen nach Gründen: Das Hauptmotiv kapitalistischen Wirtschaftens, die Profitmaximierung, werde durch alle ökonomischen Theorien außer dem Neoliberalismus gefährdet, weil sie der Auffassung seien, dass zur Behebung kapitalistischer Krisen Einschnitte in Profite nötig seien. Die neoliberale „Mär von der Überlegenheit des Marktes gegenüber dem öffentlichen Sektor“ muss also zur Profitsteigerung in den Köpfen verankert werden.
Man könne eine „doppelte Privatisierung“ des Bildungssystems feststellen, einerseits durch Übernahme von Bildung durch private Träger, andererseits innerhalb der bestehenden öffentlichen Bildungseinrichtungen, etwa durch die Einführung von marktförmigen Strukturen. Das so verstandene „Sprengen der staatlichen Fesseln“ führt der Unterordnung unter die Prinzipien des Marktes.
Kaphegyi und Quaiser wollen mit ihrem Essay einen Beitrag zur Erkenntnis dieser versteckten Privatisierung leisten, es geht ihnen darum, sie „ans Licht zu ziehen, zu analysieren – und zu bekämpfen.“
Im Interview, das auf dem Alternativen Dies 2010 geführt wurde, stellt Tobias Kaphegy unter anderem Bezüge zur Uni Tübingen dar, deren Semestereröffnung für ihn komplett zur Werbeveranstaltung der „Arbeitgeberseite“ geworden ist.
„An den Grundpfeilern unserer Zukunft sägen – Bildungsausgaben, Öffentliche Haushalte und Schuldenbremse“ wurde herausgegeben von Kai Eicker-Wolf und Ulrich Thöne, umfasst ca. 200 Seiten und kostet 22,80 EUR inklusive MwSt. und Versand. Es erscheint im November 2010.
✍ thomas |
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„Landsmannschaften“, „Sängerschaften“, „Burschenschaften“, „Turnerschaften“, „Corps“ und weitere Organisationen lassen sich unter dem Titel „Studentenverbindungen“ zusammenfassen. In Tübingen gibt es mehr als dreißig solcher Verbindungen. Dabei gibt es in Tübingen nur eine „Studentinnenverbindung“: In ca. 90% der Verbindungen in Deutschland werden Frauen konsequent ausgeschlossen. Es sind also größtenteils reine Männerbünde.
In Tübingen treten die Verbindungen vor allem auf zwei Wegen in Erscheinung: Für Zimmersuchende bieten sie Wohnraum, der zum Teil mehr als 50% unter dem normalen Mietpreis liegt und dabei auch noch eine weitaus bessere Lage und (materielle) Ausstattung des Wohnhauses mitbringt. So ist ein 20m²-Zimmer für 130€ mit Garten, Stocherkahn und mehreren Gemeinschaftszimmern keine Seltenheit. Der andere Weg sind die oft mit sexistischen Flyern (nur weibliche Körper räkeln sich halbnackt auf diesen Flyern) beworbenen Verbindungspartys. Dazu sind dann auch Frauen eingeladen, die von den „Bundesbrüdern“ oft auf eine Rolle als „Armschmuck“ reduziert werden, wie uns Verbindungskritiker Lucius Teidelbaum im Interview sagte.
Es klingt schon an, dass wir den Verbindungshäusern trotz ihrer materiellen Vorzüge aufgrund der Art wie dort gelebt und gedacht wird, nicht positiv gegenüberstehen. In dieser Sendung beschäftigen wir uns mit der Kritik an studentischen Verbindungen und wollen Euch gleichzeitig einladen zum AlDi, dem Alternativen Dies Universitatis zu kommen, der sich auf einer Verbindungskritischen Grundlage gebildet hat und am Donnerstag den 14.10.2010 im Clubhaus in der Wilhelmstraße 30 stattfindet.
Themen in der Sendung
In Tübingen steht am Donnerstag den 14.10.2010 der jährlich stattfindene Alternative Dies Universitatis an, der sich explizit gegen Verbindungen ausspricht. Wir sprachen mit unserem Radaktionsmitglied Tobi Kaphegyi darüber, wie und warum dieser Alternative Dies Universitatis zustande kam und weshalb er sich vom regulären Dies Universitatis abgrenzt.
Im letzten Jahr hat Wüste-Welle-Redakteurin Silke sich auf den regulären Dies Universitatis begeben und Interviews mit einigen der dort vertretenen Gruppen geführt. Zwei davon wollen wir hier dokumentieren.
Der Verbindungskritiker Lucius Teidelbaum greift im Interview mit uns einige Punkte wie z.B. den Sexismus der Studentenverbindungen auf und formuliert anhand dieser Ansätze eine Kritik am Verbindungswesen. Teidelbaum wird auch auf dem Alternativen Dies Universitatis am Donnerstag von 16:00 bis 18:00 Uhr einen Vortrag zu diesem Thema halten.
Nicht in der Sendung, weil die Zeit nicht mehr gereicht hat: Hinweis auf ein Buch, das im April dieses Jahres im Unrast-Verlag erschienen ist und das sich als kritische Einführung in das Thema studentische Verbindungen versteht. Hier ein Interview, das Radio Corax mit einem der Autoren führte.
Wenn Ihr Euch ein bisschen näher mit der Kritik an Verbindungen auseinandersetzen wollt, könnt Ihr auch den Reader des AK Clubhausia – dem tübinger Arbeitskreis zur Kritik an studentischen Verbindungen – lesen.
Der Alternative Dies im wie jeder Jahr am ersten Donnerstag im Wintersemester in der Wilhelmstraße 30. Das ist diesmal der 14. Oktober. Los gehts um 15:30 Uhr.
Wenn Ihr Euch ein wenig gruseln und ärgern wollt: Jetzt gibt es im Internet den sicherlich nicht ganz billigen Imagefilm der Uni zu ihrem auch nicht gerade billigen neuen „Corporate Design“, entworfen von einer Werbeagentur für Geld, das man auch z.B. in neue Bücher hätte investieren können. Bleibt nur die Hoffnung, dass die weiterhin fehlende Kohle auch den „Campus der Zukunft“ noch über lange Zeit hin verunmöglichen wird.
»Gute Lehre und Forschung auf der einen Seite sowie gute Arbeitsbedingungen und berufliche Perspektiven auf der anderen sind zwei Seiten einer Medaille«, erklären die über zweitausend UnterzeichnerInnen des Templiner Manifests. Sie fordern darin »Bund, Länder und Hochschulen zu einer Reform von Personalstruktur und Berufswegen in Hochschule und Forschung auf«. Es geht ihnen um den sogenannten »akademischen Nachwuchs«.
Wir müssen aber, bevor wir über das Manifest selbst sprechen, die Probleme für den akademischen Nachwuchs an deutschen Universitäten kennenlernen. Zusammenfassen könnte man deren Hintergründe in drei Punkten – so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in einer Stellungnahme für den Bundestag. Die GEW hebt zunächst zunächst den problematischen Begriff des »wissenschaftlichen Nachwuchses« hervor:
Es ist ein Anachronismus der deutschen Hochschulpersonalstruktur, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entweder bereits eine Professur innehaben oder aber als wissenschaftlicher „Nachwuchs“ angesehen werden, dessen Hauptaufgabe darin besteht, sich auf eine Professur vorzubereiten – und sei es ein Leben lang.
Dieser wissenschaftliche Nachwuchs leidet stärker als andere unter der Änderung der Finanzierungsweise von wissenschaftlicher Arbeit.
Die Finanzierung des Wissenschaftssystems verlagert sich derzeit weg von der institutionellen hin zur personenbezogenen Programm- und Projektförderung. Der Zugang zu Drittmitteln wird wettbewerbsförmig organisiert. Das wirkt sich auf Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern hoch selektiv und auf die Verlierer im Wettbewerb extrem demotivierend aus. Es verstärkt vorhandene Unsicherheiten auf den Karrierewegen.
Und zuletzt das Chaos, das durch die permanente Umstrukturierung der Zuständigkeiten entsteht.
Die Kompetenzverlagerung in der Hochschulsteuerung weg vom Bund auf die Länder bzw. vom Staat auf die einzelne autonome Einrichtung erzeugt einerseits ein lähmendes Zuständigkeitsvakuum und andererseits Einzelfalllösungen […]. In der Debatte um neue Personalkategorien und zur Überwindung der Defizite des bestehenden Arbeits- und Tarifrechts sind ein struktureller Neuansatz und eine bundesweit einheitliche Lösung erforderlich
Welche Auswirkungen diese noch recht abstrakt klingenden Befunde haben, erklärt Dr. Rajah Scheepers von der Universität Erfurt in einem Interview von Radio F.R.E.I., ebenfalls aus Erfurt.
Die Forderungen des Manifests setzen aber trotzdem schon früher im Berufsleben an: Ausreichend tarifvertraglich geregelte Beschäftigungsverhältniss für Doktorandinnen und Doktoranden. Verlässliche Perspektiven für Promovierte – auch in der Hochschule. Und generell reguläre, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung statt prekärer, befristeter Jobs, also nicht die immer weiter verbreitete »Ausbeutung von Dumping-Lehrkräfte«, wie das Manifest die Lehraufträge charakterisiert, sondern ordentliche Dozierendenstellen.
Das alles klingt so gar nicht nach Elfenbeinturm und behütetem einfachen Leben in staatlich abgesicherter Umgebung. Da wirkt es auf mich fast schon beruhigend, dass auch die sozusagen ganz normalen Forderungen nach Frauenquoten, Demokratisierung, Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Arbeit mit dem normalen Leben und vor allem der Familie, die Forderung nach tarifvertraglichen Regelungen und schließlich die Anpassung der Studienplatzkapazitäten an den Bedarf und die Nachfrage, ebenfalls im Templiner Manifest aufgenommen wurden.
Trotzdem und gerade mit diesen Forderungen, die seit Jahrzehnten immer wieder und immer zu Recht erhoben werden, zeichnet das Templiner Manifest ein beklemmendes Bild der Situation, in der sich der akademische Nachwuchs hierzulande befindet. Und wer die Forderungen der Templiner Konferenz, wer das Templiner Manifest unterstützen will, kann das zum Beispiel unter templiner-manifest.de tun.
»Und wird das was ändern?« war die letzte Frage im oben schon angespielten Interview. Rajah Scheepers zieht leider ein Fazit, dass der im Manifest beschriebenen Situation entspricht.
Interview mit Rajah Scheepers, 9:46–10:00min:
… tja, dass Bildung einer der Punkte ist – gerade Hochschulbildung – an dem gespart werden kann, weil die Menschen auch weiterhin begeistert am Wochenende und abends arbeiten und auf alles mögliche verzichten – das ist eben so.
In Frankreich wird – genau wie hier – seit Jahren am Schulsystem herumreformiert. Seit Jahren jagen Reformen und Reförmchen einander, und immer wieder gibt es zwischendurch eine große Vision, wie alles komplett zu verändern sei. Der Höhepunkt bildete der Philosoph Luc Ferry, der seine Vision 2004 als Buch veröffentlichte und es auf Staatskosten allen Lehrer schicken ließ. »An alle, die die Schule lieben« hieß das Werk. (PDF) Die Lehrerschaft war nicht angetan: Sie warfen es mit Rotstift korrigiert vor die Regierungspräsidien, bauten Mauern daraus und hatten vor, die Seiten einzeln an den Staatspräsidenten zu schicken: In Frankreich ist das kostenlos. Doch dazu kam es nicht, Ferry wurde abgelöst. Der nächste große Visionär war Xavier Darcos, der schon an Luc Ferrys Werk mitgeschrieben hatte. Durch Bronze- Silber- und Goldmedaillen für das Bac und seiner Reform der Lycées wurde er schnell zur Hassfigur aller Betroffenen. Nach anhaltenden Protesten wurde er durch den ehemaligen Regierungssprecher und Industrieminister Luc-Marie Chatel ersetzt. Chatel ist – wie sein Präsident, Nicolas Sarkozy – ein strammer Konservativer mit altmodischen Vorstellungen von Respekt und Disziplin und wurde ausgewählt, weil er keine Vision hatte, dafür eine stark gefärbte rosarote Brille.
»Nennen Sie mir eine Rentrée, bei der die Gewerkschaften sagen, dass alles in Ordnung ist«, konterte er seine Kritiker in einer 40minütigen Rede zur Rentrée am 31.8.2010, ohne auch nur ein einziges mal die Streichungen von 16.000 Stellen zu erwähnen.
In dieser Sendung haben wir versucht, einige aktuelle Veränderungen darstellen, und zwar mit folgenden Beiträgen:
In französischen Studierendenwohnheimen wurden dieses Jahr etwa 8500 Zimmer restauriert und fast 5000 neu gebaut. Die konservative Regierung unter Nicolas Sarkozy bezeichnet das als großen Erfolg und Universitätsministerin Valérie Pécresse hob hervor, dass damit etwas erreicht wurde, ohne dass die Studierenden dafür protestieren mussten.
Seit 2004 gibt es den Plan Anciaux, der bis 2014 die Instandsetzung von 70.000 und Schaffung von 50.000 Wohnheimplätzen in ganz Frankreich vorsieht. In den vergangenen Jahren hatte die Regierung allerdings nur jeweils etwa die Hälfte des Plansolls erfüllt: Dieses Jahr konnte zum ersten mal die Vorgabe erreicht werden. In den letzten sechs Jahren wurden 9000 Renovierungen und 15000 Neubauten weniger als geplant durchgeführt. Augenwischerei sei das, erklärt die Studierendengewerkschaft Unef, denn nicht einmal die 13000 neuen Wohnheimplätze werden zum Beginn des Universitätsjahres zur Verfügung stehen.
Viel zu spät kam es dem französischen Bildungsminister Luc Chatel in den Sinn, dass für das Schuljahr 2010/11 neue Bücher gebraucht werden – und zwar für alle Fächer außer Französisch, Éducation civique et juridique und Sport. Hintergrund ist die Reform der Lycées, die eigentlich schon im Jahr 2009 durchgeführt werden sollte, aber aufgrund massiver Proteste an den Schulen zunächst ausgesetzt wurde. Anfang 2010 entschied nun das Ministerium, die Veränderungen umzusetzen – und zwar sofort. Geändert wurden unter anderem die Lehrpläne, in denen zum Beispiel das Thema »Nachhaltige Entwicklung« stärker hervorgehoben werden soll. Ob die hastig zusammengezimmerte und von der Lehrergewerkschaft als »Bastelei« verspottete Reform selbst nachhaltig sein wird, darf bezweifelt werden. Üblicherweise bekommen nämlich die Schulbuchverlage die Lehrpläne ein Jahr vorher und erstellen auf dieser Grundlage ihre Lehrbücher. Üblicherweise sind von den Änderungen auch nur wenige Fächer betroffen.
Diesmal allerdings wurden die neuen Lehrpläne gerade einmal vier Monate vor der Rentrée bekanntgegeben. Und diesmal sind es umgekehrt nur zwei Fächer, die kein neues Buch brauchen. Die Konsequenz: Es gibt jetzt zum Beginn des Schuljahres nicht genügend Bücher. Erst Mitte Oktober sollen alle Schulen versorgt sein. Kein Problem, erklärt Bildungsminister Chatel: Schon zur Rentrée sollen alle Schulen die notwendigen pädagogischen Mittel zur Verfügung haben.
Ils auront bien à leur disposition toutes les ressources pédagogiques nécessaires pour la rentrée …
Wie das gehen soll? Ein Buch gibt es nicht nur in der Papierform, doziert der Minister, sondern auch in digitaler Form, und das sei umso besser:
… il [le livre] existe de plus de en plus, et c’est tant mieux, sous forme numérique …
Und die Verlage haben ihm zugesichert, den Schulen diese Version zur Verfügung zu stellen: Die Polemik sei deshalb unangemessen.
… cette polémique n’a pas lieu d’être.
Wenn dann alle Bücher bei den Schülerinnen und Schülern angekommen sein werden, wird jeder von ihnen durchschnittlich 220€ dafür ausgeben müssen – wenigstens übernehmen einige Régions die Kosten und ärmere Familien werden bezuschusst. Hoffen wir einfach, dass der nächste Bildungsminister nicht wieder alles anders machen will.
In Zeiten der Globalisierung kann der Geschichtsunterricht nicht mehr nur aus französischer Geschichte bestehen, meint das Bildungsministerium. Und im kombinierten Fach Geschichte, Geographie und Gemeinschaftskunde ist eine Reform sowieso nötig. Der Lehrplan sieht nun also vor, ein afrikanisches Großkönigreich zu behandeln – endlich mal eine sinnvolle Reform!
Doch wer an einer Stelle erweitert, muss an anderer Stelle kürzen, und hier hagelt es Kritik: Denn ausgerechnet die 72-jährige Regentschaft von Ludwig XIV soll in Zukunft nur noch kurz, am Ende der 7. Klasse, als Teil des Kapitels »Absolute Monarchie« behandelt werden. Und Napoléon wird auf seine Zeit als Prokonsul reduziert, weil dort der Code Napoléon entstand, der auch heute noch die Basis des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Republik darstellt. Weder sein Aufstieg aus den Wirren der Revolution wird behandelt, noch die napoleonischen Kriege, die immerhin ganz Europa betrafen und unter anderem mit zur Gründung des deutschen Reiches führten. Entweder kann also in Zeiten der Globalisierung auf die Behandlung weltgeschichtlicher Ereignisse verzichtet werden – wenn sie aus französischer Geschichte bestehen. Oder eine solche Änderung ist, sagen wir mal, ein wenig unbedacht. Und um es mit François Mitterrand zu sagen: »Ein Volk, das seine Geschichte nicht lehrt, ist ein Volk, das seine Identität verliert.«