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Frankreich: Schulreform durch die Hintertür?

21. September 2010

Die französichen Schulen, an denen die Schüler im Durchschnitt besonders schlect abschneiden, werden als Zone d’éducation prioritaire bezeichnet, kurz ZEP. Die Schulen der ZEP haben unter anderem mehr Mittel zur Verfügung und können bestimmte Entscheidungen selbständiger treffen als »normale« Schulen.

Von diesen landesweit 8836 Schulen in der ZEP sind zur diesjährigen Rentrée 105 in sogenannte Clair umgewandelt werden, das steht für Collèges et lycées pour l’innovation, l’ambition et la réussite: Collèges und Lycées für Neuerung, Ehrgeiz und Erfolg.

Das Clair-Programm beinhaltet einige eher vage Vorschläge (mehr Sport, mehr Berufsorientierung soll ermöglicht werden) und mehr Kontrolle: Ein Préfet d’études kontrolliert, dass die Schüler in den Arbeitsräumen auch wirklich arbeiten).

Der zentrale Punkt des Clair-Programms weist dem Schulleiter mehr Rechte zu: Vor allem kann er allein alle Mitarbeiter der Schule aussuchen – auch wenn die nächsthöhere Verwaltungsebene seinem Vorschlag zustimmen muss.

Die Möglichkeit, Lehrkräfte auszusuchen, greift eines der zentralen Probleme der ZEP-Schulen an. Die Pädagogen können nämlich im Laufe ihrer Dienstzeit Punkte ansammeln und damit zum Beispiel eine Versetzung beantragen. Das hat zur Folge, dass an den schwierigeren Schulen besonders viele Plätze frei werden, und diese Plätze werden heute mit Junglehrern besetzt, die frisch von der Uni kommen, keine Punkte haben und sich ihre Schule nicht aussuchen können. Diese Lehrer kommen also nicht nur an eine schwierigere Schule, sie haben auch noch nicht die Erfahrung, um diesen Schwierigkeiten zu begegnen – und lassen sich meist versetzen, so schnell sie können.

An den 105 Clair-Schulen sollen ab 2011 mit einer besseren Bezahlung auch erfahrenere Pädagogen zu einer Bewerbung motiviert werden. Ob aber mehr weiße, heterosexuelle Männer als Lehrer wirklich das sind, was die Kinder in Problemschulen brauchen? Denn bekanntlich werden in Auswahlgesprächen Menschen bevorzugt, die dem Auswählenden in Klasse, Rasse und Habitus ähneln.

Zusätzlich vermutet die Lehrergewerkschaft Snes-FSU, dass klammheimlich eine Reform der ganzen ZEP durchgeführt werden soll, dass alle Schulen der ZEP in Clair umgewandelt werden sollen und somit die direkt vom Ministerium ernannten und zur Loyalität verpflichteten Schulleiter alle Personalentscheidungen treffen können. Die Vorgehensweise der Regierung sei »sombre et pesant« – das Gegenteil von claire, was übersetzt deutlich, hell und klar bedeutet.

Schulreform durch die Hintertür?
 

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Frankreich: Reform der Unterichtszeiten

21. September 2010

Die Schulzeiten sind in Frankreich etwas anders geregelt als in Deutschland: Es gibt dort ausschließlich Ganztagsschulen, nur am Wochenende und am Mittwoch Nachmittag ist frei. Bis 2008 gab es an Grundschulen auch Samstagsunterricht, der allerdings von den Schulen selbst geregelt werden konnte. Mit der Abschaffung des Samstagsunterrichts sind manche Städte dann sogar zur Vier-Tage-Woche übergegangen: Der Mittwoch ist dort schulfrei geblieben. Die Schulzeiten pro Tag haben sich dadurch allerdings wieder verlängert, was unter anderem der Aufnahmekapazität der Kinder nicht unbedingt zuträglich ist. Seit 2009 hat sich für einige Schülerinnnen und Schüler die Schulzeit noch weiter verlängert: Wer schlechte Noten hat, muss täglich eine halbe Stunde nachsitzen und die Hausaufgaben an der Schule machen.

Französische Wissenschaftler wissen allerdings schon länger, dass ein solcher Rhythmus der Chronobiologie der Grundschulkinder nicht angemessen sei, was – zwei Jahre nach der Reform – auch die Regierung und Bildungsminister Chatel mitbekommen haben. Für nächstes Jahr wurde nun eine Debatte über kindgerechte Schulzeiten angekündigt, die die Änderungen gleich wieder rückgängig machen soll – von vorausschauender Schulpolitik zwar keine Spur, aber immerhin sinnvoll. Betroffen von dieser Reform der Schulzeiten sind hauptsächlich die Écoles Primaires, die Grundschulen.

Ebenfalls bei dieser Debatte Mitte Mai soll die Reform der Ferien vorgestellt werden. In der fünften Republik dauern die Sommerferien jedes Jahr den kompletten Juli und August. Das Ferienende, das in ganz Frankreich gleichzeitig stattfindet, hat sogar einen eigenen Namen: Rentrée. Und die Planung dieser Änderungen, die auch Lycées und Collèges betrifft, ist schon jetzt sehr konkret. Die Sommerferien sollen gekürzt und auf kleinere Ferienblöcke im Jahr verteilt werden; angestrebt wird ein 10-wöchiger Rhythmus mit je acht Wochen Schule und zwei Wochen Ferien. Das aber stößt bei den Franzosen auf Widerstand, nicht nur weil ihnen die Rentrée heilig ist: In Südfrankreich ist es im Juli und August einfach zu heiß.

Reform der Schulzeiten
 

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Frankreich: Eliteschulen für Unterschichten

20. September 2010

Ein Bildungsprojekt, das auch Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy sehr am Herzen liegt, ist der »Plan espoir banlieues«. Er sieht den Aufbau von Internats d’Excellence vor, Exzellenzinternaten. Sarkozy ist selbst der erste Staatspräsident Frankreichs, der nicht den klassischen Bildungsgang französischer Spitzenpolitiker hinter sich hat. Er glaubt fest daran, dass auch Kinder der Unterschicht zur Elite gehören können, wenn sie hart genug dafür arbeiten – und wenn man ihnen eine Chance gibt. Genau diese Chance sollen die neuen Exzellenzinternate sein. Égalité, so Sarkozy, sei nicht, allen die gleichen Chancen zu geben, sondern denen mehr zu geben, die weniger haben.

parce que l’égalité, ce n’est pas de donner la même chose à tout le monde, c’est de donner plus à ceux qui ont moins.

Die neuen Eliteinternate nehmen aktuell mehr als 6000 Schüler auf, in den nächsten Jahren sollen es 20000 werden. Aufgenommen werden sollen besonders vielversprechende Schüler aus den Banlieues, also Schüler, die Potential, dies aber aufgrund verschiedener Probleme nicht zeigen können. In den Internaten sollen sie nicht nur bessere Arbeitsbedingungen vorfinden, sondern auch ein voller Stundenplan: Unterricht von 8 bis 16 Uhr, danach Kunst und Kultur, Sport, Abendessen und Hausaufgaben. Erst um 20 Uhr sind die Schüler wieder auf ihren Zimmern. In den Häusern herrscht eine Kleiderordnung, geradezu asketische Lebensbedingungen und strenge Disziplin. Am Wochenende fahren alle Jugendlichen zu ihren Familien, ansonsten bekommen sie wenig von der Außenwelt mit.

Das Projekt bricht also eine schmale Lücke in die Klassengesellschaft und gibt das Versprechen: Wenn sie nur wollen, können auch Unterschichtenkinder aufsteigen. So kann die konservative Regierung gleichzeitig an alten Vorstellungen von einer Elite feshalten, die sich durch Leistung definiert. Dies sei ein Ort, sagte Sarkozy bei der Eröffnung des Eliteinternats Marly-le-Roi, an dem alle Jugendlichen, die es schaffen wollen, die erfolgreich sein wollen und sich bemühen, eine Chance bekommen.

C’est un lieu où tous les jeunes qui veulent s’en sortir, qui veulent réussir et font des efforts, on va leur donner une chance supplémentaire.

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Eliteschulen für Unterschichten
 

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Frankreich: Reform der Lehrerausbildung

17. September 2010

Bisher: Zuerst Erwerb einer fachspezifischen Licence (entspricht Bachelor), dann IUFM [ijüfemm] (Institut Universitaire de Formation des Maîtres) Dort teils pädagogische Ausbildung, teils andere Fertigkeiten: Zum Beispiel, wie man an einer Tafel schreibt. Die einjährige Ausbildung wurde garniert mit praktischen Erfahrungen in Schulen.

Künftig müssen Lehrer statt der IUFM-Ausbildung einen Master erwerben. Während sie dann ihre Masterarbeit schreiben, müssen sie sich zusätzlich auf den CAPES vorbereiten, das französische Staatsexamen für Lehrer. Auch ein Schulpraktikum wird ihnen empfohlen, später soll es zur Pflicht werden. Die fehlende pädagogische Ausbildung soll während der Anfangszeit dadurch kompensiert werden, dass erfahrenere Lehrer ein Jahr lang den Junglehrer als Tutor betreuen sollen – zusätzlich zu ihrem normalen Unterricht. Pro Jahr soll es dafür 2.000 Euro Prämie Zusatzaufwand geben. Die Lehrergewerkschaft Snes-FSU empfahl ihren Mitgliedern, sich an diesem Programm nicht zu beteiligen. Sie kritisiert das ganze Programm: Entweder werde der Master auf diese Weise an Wert verlieren, erklärt sie, oder der CAPES einfacher werden, damit es die überforderten Studierenden überhaupt noch neben ihrem Studium schaffen können.

Zusätzlich dazu befürchten die Schulleitungen in vielen Fächern einen Lehrermangel. Zwar wurde nun das Einstiegsgehalt um 10% erhöht, mit einem Master können Absolventen aber oft weniger anstrengende und dabei besser bezahlte Arbeitsplätze außerhalb der Schulen annehmen, argumentieren sie. Sie vermuten, dass viele der schlecht vorbereiteten Junglehrer während des ersten Jahres aufgeben könnten. Der Teil der Ausbildung, der über die fachspezifische Qualifikation hinausgeht und bisher an den IUFM stattfand, wird mit der Reform nämlich nicht mehr vor, sondern während der Schulzeit stattfinden – und das in stark verkürzter Form. Diese begleitenden Kurse werden je nach Region unterschiedlich geregelt: In den meisten Fällen bedeutet das aber, dass die neuen Lehrer einige Wochen lang nicht an ihrer Schule sind.

Das führt zu Engpässen: in Paris fehlt einer Schule aus diesem Grund im Moment eine Spanischlehrerin. Um Fälle wie diesen in Zukunft zu vermeiden, will das Ministerium die Reform noch weiter treiben: Man könne ja einfach Studierende in die Klassen schicken. Und auch diese Idee will Bildungsminister Chatel weiterentwickeln: Schon im März empfahl er, statt der Vertretungslehrer, die bisher langfristige Ausfälle an den Schulen überbrückt haben, ebenfalls Studierende einzusetzen.
Stellenstreichungen

Die Reform der Lehrerausbildung soll auch dabei helfen, in den Jahren 2010 und 2011 in den französischen Sekundarschulen je 16.000 Lehrerstellen einzusparen. Die Streichungen sollen vor allem dadurch erreicht werden, dass freiwerdende Stellen nicht neu besetzt werden.

Dies trifft Schüler und Schulen besonders schwer, da die Schülerzahlen schon bei der diesjährigen Rentrée um etwa 40.000 gestiegen ist, für 2011 wird ein entsprechender Anstieg erwartet. Im September nächsten Jahres werden damit 80.000 Schüler mehr an den Lycées und Collèges sein – ihnen gegenüber werden 32.000 Lehrer weniger stehen. Bereits heute gibt es in Frankreich bereits sehr viele überfüllte Klassen.

Audio: Reform der Lehrerausbildung
 

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Frankreich: Nationale Identität und Sicherheitswahn

15. September 2010

Mit dem Einzug von Nicolas Sarkozy in den Elysee-Palast wurde das Thema Sicherheit zur obersten Priorität erklärt. Beispiele, wie sich das in politischem Handeln niederschlägt, sind das Burkaverbot, das Verbot, Symbole der Republik zu beleidigen und in letzter Zeit das Vorgehen gegen Roma, das sogar von deutschen Europaparlamentariern offen als illegal bezeichnet wird. Jan hat darüber in seiner Sendung vom 30.8. berichtet. Diesen Maßnahmen ist gemeinsam, dass diffuse Ängste aufgenommen und zu Gesetzen geformt werden, die nur symbolpolitischen Wert haben. Und während Sicherheitshysterie verbreitet und staatlichen Videoüberwachung ausgebaut wird, werden Stellen bei der Polizei abgebaut.

Debatte über die nationale Identität

Die damit verwandte Debatte über das französische Nationalgefühl wurde natürlich auch an die Schulen getragen: Neue Regelungen schreiben vor, dass Schüler die Marseillaise singen lernen müssen, die Schulen müssen eine Nationalflagge besitzen und die in der französischen Revolution erklärten Menschenrechte werden in jedes Klassenzimmer gehängt. Dort sollen die Schüler dann im Fach »Éducation Civique« die Frage diskutieren, was es bedeutet, Franzose zu sein.

Polizeidienststellen an Schulen

Auch beim Thema Sicherheit hat die Regierung Sarkozy die Schulen entdeckt und findet andere Antworten auf die Probleme, als die Betroffenen es sich wünschen würden. Zum Beispiel beklagen sich Lehrer, dass es an den Schulen zu wenig Pädagogen, Mediatoren und Schulpsychologen gibt, die Konflikte vermeiden und entschärfen helfen. Aber mehr Sicherheit erreicht eine konservative Regierung auch in Frankreich nicht durch Kuschelpädagogik. Stattdessen soll jede Schule nun einen eigenen Ansprechpartner bei der Polizei bekommen. Schulen in Brennpunkten bekommen sogar ein schuleigenes Polizeibüro. Besetzt wird es von einem Angehörigen der Équipe Mobile de Sécuritée, kurz EMS, die sogenannte mobile Sicherheitseinheit, die seit 2009 Schüler an Lycées und Collèges beschützt. Sie ist der Polizei oder Gendarmerie angegliedert.

Bildungsminister Luc Chatel verdeutlicht den neuen Kurs: Am 26.8. sagte er der Tageszeitung Le Figaro: »Schule funktioniert nicht, wenn es keine Autorität gibt. […] Jede Regelverletzung muss bestraft werden.«

Ebenfalls Ende August kündigte Luc Chatel an, dass Schulen künftig in ihren Hausordnungen die Schüler zwingen können, aufzustehen, wenn ein Lehrer den Raum betritt. Geht es nach dem Bildungsminister, müsste also in Zukunft jeder, der unbedacht sitzen bleibt, bestraft werden: Verzeihen darf es der Lehrer dem armen Schüler nicht mehr.

Sippenhaft für Schulschwänzer

Den Eltern von Kindern, die regelmäßig unentschuldigt vom Unterricht fernbleiben, können seit April die Allocations Familiales entzogen werden. Das könnte man mit »Familiengeld« übersetzen; es entspricht dem deutschen Kindergeld, wird aber erst ab dem zweiten Kind bezahlt.
Sobald der Schulschwänzer die Schule wieder regelmäßig besucht, wird auch das Familiengeld wieder ausbezahlt – einschließlich des zurückbehaltenen Betrags. Dies solle bei den Jugendlichen das Verantwortungsbewusstsein, sowie den Respekt vor Regeln und Autoritäten wiederherstellen.

Man müsse diese Plage ausmerzen, erklärt Eric Ciotti, Verfasser des Gesetzestextes. Sie bedrohe nicht nur die Kinder, die nicht zur Schule gehen, sondern die ganze Gesellschaft:

Il faut éradiquer ce fléau qui menace notre jeunesse, c’est une menace pour les enfants qui ne vont pas à l’école, mais aussi une menace pour la société parce qu’un enfant qui n’est pas à l’école, il est dans la rue et donc il est livré à la loi de la rue.

Wer nicht in der Schule sei, sei auf der Straße und dort dem Gesetz der Straße unterworfen.

Nicht nur die problematische Verbindung zwischen Geld und Schule, die das Familiengeld als Bezahlung für den Schulbesuch interpretiert, wird kritisiert. Auch andere Grundgedanken dieses Gesetzes treten zutage: Zum einen das Prinzip »Strafe statt Unterstützung«, denn das Fernbleiben von der Schule ist meist Ausdruck von Druck und Problemen, die das Kind hat und die durch die Bestrafung eher verschärft werden. Zum Anderen das Prinzip Sippenhaft: Bestraft wird nicht nur der Schulschwänzer, sondern auch seine Eltern und Geschwister.

Der schon zitierte Abgeordnete Ciotti schreibt inzwischen an einem neuen Gesetzestext: Wenn minderjährige Delinquenten ihre Strafauflagen nicht erfüllen, sich zum Beispiel ihre Schulnoten nicht verbessern, sollen in Zukunft auch die Eltern bestraft werden können: Mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder 30 000 €.

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LehrerInnenstreik in Frankreich

31. August 2010

In Frankreich dauern die Sommerferien etwa zwei Monate lang und enden im ganzen Land am selben Tag. Das Ende der Ferien heißt »Rentrée« und ist ein besonderes Ereignis, an dem für die Mehrheit der Franzosen der übliche Tagesablauf wieder beginnt. Diesmal nicht, meint die Gewerkschaft Snes-FSU, die die Lehrer an Schulen der Sekundarstufe vertritt. Zum ersten Mal in der Geschichte der fünften Republik wird am Tag der Rentrée gestreikt.

Gestreikt wird einerseits wegen der Reformen der Sarkozy-Regierung in den vergangenen drei Jahren, während der das Bildungssystem finanziell ausgeblutet und destabilisiert wurde. Andererseits streiken die Lehrkräfte wegen der noch geplanten Reformen, zum Beispiel sollen 16.000 Stellen abgeschafft und die Lehrerausbildung weiter verschlechtert werden. Doch das ist noch nicht alles, denn die Gewerkschaft sieht in den zahllosen Reformen und Reförmchen, die teils erst geplant und teils auch schon durchgeführt wurden, nichts weniger als eine tiefgreifende Veränderung des gesamten Schulsystems. Deswegen sollen die Streiks am symbolhaften Tag der Rentrée stattfinden, dieses Jahr also am sechsten September.

LehrerInnenstreik in Frankreich
 

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Sendung am 30.08.2010

31. August 2010

Beiträge:

Musik:

High Contrast – Day Go By

Matrix & Futurebound – Skyscraper

In Context – Just Believe

Neue Studie über die fehlenden Akademikerkinder

31. August 2010

Rund drei Viertel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland sind kinderlos. Warum das so ist, versucht eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung herauszufinden – und kommt zu wenig überraschenden Ergebnissen: Die zu geringe Planungssicherheit, die zu geringe finanzielle Sicherheit und die fehlende berufliche Etablierung sind mit Abstand die wichtigsten Gründe für Männer und Frauen in der Wissenschaft, keine Kinder zu bekommen. Für die Studie befragt wurden 8680 WissenschaftlerInnen, davon war mehr als die Hälfte über 35 Jahre alt.

In seiner Pressemeldung betont das Ministerium, dass (Zitat) »die Hochschulautonomie Motor sein [kann], um bestehende Barrieren abzubauen.« In der Broschüre zu den Ergebnissen der Studie zeigt sich jedoch ein differenzierteres Bild: Trotz der Bundesmittel, die etwa für den Bau neuer Betreuungseinrichtungen zu Verfügung stünden, müssten die Folgekosten für den Betrieb von den Hochschulen getragen werden. Und ein hochwertiges Angebot, das auch den Bedürfnissen der Eltern Rechnung trägt, ist personalintensiv und damit teuer. Der geforderte Mentalitätswechsel an den Hochschulen ist sicher wichtig, aber eben nur die halbe Miete, wenn Hochschulautonomie nicht mehr als die Freiheit ist, sich sein Geld selbst suchen zu dürfen.

Die Studie des BMBF und der CEWS kann kostenlos angefordert werden oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Neue Studie über die fehlenden Akademikerkinder
 

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Interview zu Verbindungskritik

31. August 2010
Die neue Extrovertiertheit der Tübinger Verbindungsszene? Aufkleber mit einem Scherenschnitt Stauffenbergs, darunter das Datum

Aufkleber aus dem Korporierten-Umfeld

Der Verbindungs-Kritiker Lucius Teidelbaum erläutert grundsätzliche Strukturen und Charakteristika des Verbindungswesens und geht am Rande auch auf aktuelle Entwicklungen speziell in Tübingen ein. Wir bieten das Interview in der etwa halbstündigen, ungekürzten Version an und in einem dreizehnminütigen Zusammenschnitt.

 

Das gekürzte Interview mit Burschenschaftskritiker L. Teidelbaum (ca. 13 min)
 

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Das vollständige Interview mit Burschenschaftskritiker L. Teidelbaum (ca. 30 min)
 

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Der kastrierte AStA

21. August 2010

oder wie der Studierendenvertretung die Zähne gezogen wurden

Um „den Sympathisantensumpf des Terrorismus aus[zu]trocknen“ hat Baden-Württemberg die verfasste Studierendenschaft 1977 abgeschafft. Damit ist der AStA als Interessensvertretung aller Studierenden an der Uni quasi machtlos geworden. Trotz langjähriger Proteste hat sich daran bis heute nichts geändert.

(weiter…)

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